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Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG): Was Schweizer Unternehmen und soziale Institutionen wissen müssen

Aktualisiert: 7. Mai

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) ist in Deutschland in Kraft getreten und markiert einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer inklusiveren Gesellschaft. Doch was bedeutet das für Schweizer Unternehmen und soziale Institutionen? In diesem Blogartikel beleuchten wir die wichtigsten Inhalte des BFSG und erklären, warum es auch für die Schweiz relevant ist.


Scrabble-Steine auf Holztisch, Wort "LAW" zentriert. Andere Buchstaben zufällig verstreut. Logo und URL "www.conceptera.ch" unten rechts.

Was ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)?


Das BFSG setzt die EU-Richtlinie 2019/882 (European Accessibility Act, EAA) in deutsches Recht um. Ziel ist es, Produkte und Dienstleistungen so zu gestalten, dass sie für alle Menschen zugänglich und nutzbar sind – unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Einschränkungen. Das Gesetz betrifft eine Vielzahl von Branchen und Bereichen, darunter:

  • E-Commerce: Online-Shops und digitale Vertriebsplattformen

  • Bankdienstleistungen: Online-Banking, Geldautomaten

  • Telekommunikation: Smartphones, Apps, Kundendienst

  • Bücher und E-Books

  • Personenbeförderung: Websites und Apps für Fahrkartenbuchungen


Die wichtigsten Inhalte des BFSG:


  • Barrierefreie Produkte und Dienstleistungen: Das Gesetz legt detaillierte Anforderungen an die Barrierefreiheit von Produkten und Dienstleistungen fest. Dazu gehören beispielsweise klare und verständliche Informationen, intuitive Bedienbarkeit und Kompatibilität mit assistiven Technologien.

  • Konformitätsbewertung: Unternehmen müssen nachweisen, dass ihre Produkte und Dienstleistungen den Anforderungen des BFSG entsprechen. Dies kann durch interne Prüfungen, Zertifizierungen oder die Zusammenarbeit mit externen Experten erfolgen.

  • Überwachung und Durchsetzung: Die Einhaltung des BFSG wird von staatlichen Stellen überwacht. Bei Verstössen können Sanktionen verhängt werden.


Warum ist das BFSG für Schweizer Unternehmen und Institutionen wichtig?


Auch wenn das BFSG ein deutsches Gesetz ist, hat es direkte Auswirkungen auf Schweizer Unternehmen, die in Deutschland tätig sind oder dorthin expandieren wollen. Denn:

  1. Marktzugang: Unternehmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen in Deutschland anbieten, müssen die Anforderungen des BFSG erfüllen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

  2. Reputation: Barrierefreiheit ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal und kann das Image eines Unternehmens positiv beeinflussen.

  3. Soziale Verantwortung: Viele Schweizer Unternehmen legen Wert auf soziale Verantwortung und möchten einen Beitrag zu einer inklusiveren Gesellschaft leisten. Die Umsetzung von Barrierefreiheit ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

Für soziale Institutionen sind Themen wie Einfache oder Leichte Sprache und barrierefreies Design von besonderer Bedeutung, weil ihre primäre Zielgruppe häufig darauf angewiesen ist. Soziale Institutionen vertreten darüber hinaus häufig Anliegen von Menschen mit Beeinträchtigung und können eine Vorbildfunktion darin einnehmen und Unternehmen und andere Organisationen ermutigen. Sie können vom Vorbild des BFSG für die Gestaltung barrierefreier Angebote und Dienstleistungen profitieren und ihr Angebot für die eigene Zielgruppe attraktiver, verständlicher zugänglicher machen.



Handlungsempfehlungen für Schweizer Unternehmen und soziale Institutionen


  1. Informieren: Setzen Sie sich mit den Anforderungen des BFSG auseinander und informieren Sie sich über Best Practices im Bereich Barrierefreiheit.

  2. Analysieren: Überprüfen Sie, inwieweit Ihre Produkte und Dienstleistungen bereits barrierefrei sind und wo Verbesserungsbedarf besteht.

  3. Umsetzen: Entwickeln Sie eine Strategie zur Umsetzung von Barrierefreiheit und setzen Sie konkrete Massnahmen um.

  4. Schulen: Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden zum Thema Barrierefreiheit und sensibilisieren Sie sie für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen.

  5. Kooperieren: Arbeiten Sie mit Experten und Organisationen zusammen, die sich auf Barrierefreiheit spezialisiert haben.

Sonja Gross 

Master of Arts in Erziehungswissenschaft

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